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Einsteiger
Bienen - Ein Erlebnis für die ganze Familie
Bis vor zwei, drei Generationen war das Vorkommen der Honigbiene und somit ihre Dienste der Allgemeinheit selbstverständlich. Auf den Dörfern gab es mindestens einen Imker. Bienenhäuser gehörten allerorten zum ländlichen Erscheinungsbild.
Ein Rückgang der Hauptbestäuber in unserem Ökosystem hat natürlich einen wesentlichen Einfluss auf die Pflanzenwelt.
Wenn man gewisse Regeln in der Bienenhaltung beachtet, sind Bienen nicht schwierig zu halten. Die bayerischen Imker beraten Sie dabei gerne, wie Sie zu Bienen kommen.
Bienen zu Hause - Urban Gatekeeping
Heutzutage ist Bienenhaltung zu Hause kein Problem mehr. Sie erleben hautnah den Jahreslauf der Bienen und können täglich ihre fleißigen Mitbewohner beobachten. Für junge Leute ist Bienenhaltung inzwischen ein trendiges Hobby.
Was spricht für die Bienenhaltung zu Hause oder in der Stadt?
Uns Menschen erscheinen Städte oft grau und lebensfeindlich. Doch Bienen sehen das offenbar ganz anders. Sie fühlen sich in der Stadt rundum wohl!
Parkanlagen, Alleen, Hausgärten, verwilderte Grundstücke, ja selbst Verkehrsinseln und Balkonpflanzen bieten den Bienen vom Krokus im Frühjahr bis zu den Herbstastern im Oktober stets einen reich gedeckten Tisch. Für viele junge Familien ist imkern inzwischen ein spannendes, abwechslungsreiches und natürliches Hobby, also der perfekte Ausgleich zum Job im Büro oder in der Firma.
Warum anfangen?
Wo sonst könnte man besser Kindern, Jugendlichen oder jung gebliebenen Erwachsenen vor Augen führen, dass Natur bei uns, vor unserer Haustür "stattfindet".
Wo sonst könnte uns besser dabei helfen, wieder tieferes Verständnis für Vorgänge und Zusammenhänge in unserer Umwelt zu gewinnen, als das Betreuen einen Stückchens Natur - eines Bienenvolkes.
Wer wenigstens einen kleinen Ausschnitt aus unserer Natur kennt, gewinnt einen großen Einblick in das Wirkungsgefüge unserer Schöpfung.
Wer mit Honigbienen arbeitet:
- Erlebt die Insektenwelt mit anderen Augen
- Nimmt die jahreszeitlichen Abläufe in der Natur bewusster und intensiver wahr
- Erhält einen Einblick in die komplexe Welt der Naturkreisläufe
Die Imkerei stellt eine äußerst sinnvolle Freizeitbeschäftigung dar. Mit Bienen blüht das Leben!
Woher die Bienen?
Jedes auf die Dauer lebensfähige Bienenvolk stellt eine hochdifferenzierte Ganzheit dar, die sich aus einer Königin, 10 000-80 000 Arbeitsbienen ( je nach Jahreszeit ) und einigen Hundert bis Tausend Drohnen zusammensetzt.
Die Aufgaben von Königin, Arbeiterinnen und Drohnen sind dabei rein instinktiv so fein aufeinander abgestimmt, dass schon beim Fehlen eines dieser drei Bienenwesen das Ganze nicht mehr weiter bestehen kann. Um ein Bienenvolk zu bekommen, fragen Sie bei einem Imkerverein in Ihrer Nähe. Hier bekommen Sie Informationen und Unterstützung für die Bienenhaltung.
Bienen sind keine Haustiere: Trotzdem benötigen Bienen wie auch andere Tiere, Pflege, Betreuung und Verantwortung.
Wohin mit den Bienen?
Gerade für Neuanfänger ist ein idealer Standort für den Erfolg der Imkerei sehr wichtig. Eine richtige Beratung und Unterstützung in den Vereinen ist außerordentlich wichtig. Unsere Landschaft hat sich verändert, Monokulturen bestimmen den ländlichen Raum. Für die Imker wird es immer schwieriger, den idealen Standort zu finden. Wie bei einem Unternehmen gilt: "Den geeigneten Produktionsstandort finden um wirtschaftlich zu arbeiten".
Der Standort muss folgende Voraussetzungen bringen:
- Planungssicherheit
- Materialfluss
- kurze Vertriebswege
- Beschaffung
- Rechtssicherheit
Planungssicherheit
Wähle ich einen passenden Standort für die Bienen, ist es wichtig auch eine gewisse Planungssicherheit zu haben. Für den Imker ist es wichtig bei einem Standort längerfristig Bienen aufzustellen. Ebenso muss auch mit einem Ausweichstandort bzw. einem zweiten Standort geplant werden der etwa 2 Kilometer vom Hauptstandort entfernt ist. Das ist später für die Bildung von Ablegern ein wichtiger Punkt.
Wenn die Bienen auf ein Privatgrundstück gestellt werden dürfen, muss mit dem Besitzer auch ein Pachtvertrag für eine längere Standortplanung gemacht werden. Standorte an Waldrändern sind mit dem jeweiligen Waldbesitzer festzulegen. Die Standorte dürfen hier den Ablauf der Waldbewirtschaftung nicht stören.
Materialfluss
Leider wird es immer schwieriger auf dem Land noch geeignete Trachtflächen zu finden. die Monokulturen wie der Maisanbau, verhindern abwechslungsreiche und ausdauernde Nektarquellen für die Bienen zu erhalten.
Deshalb ist der "Materialfluss" wie Pollen- und Nektareintrag entscheidend für einen geeigneten Standort. Ideal sind Gebiete in der Nähe an Flussläufen, Wiesenauen oder in den Dörfern. Wichtig für gesunde Bienen ist ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot.
Kurze Vertriebswege
Es ist natürlich wichtig, dass ich meine Bienen gut und einfach bewirtschaften kann. Dazu ist es sinnvoll, kurze Fahrwege zu haben.
Ebenso sollte der Standort so gewählt werden, dass ich diesen auch jederzeit mühelos erreichen kann. Der Imker hat in der Hauptsaison schwer zu heben, daher sind kurze Wege immer wichtig und sicher.
Rechtssicherheit
Honigbienen haben aufgrund ihrer Bestäubungsleistung einen hohen ökologischen Wert. Daher gilt in den Städten zum Beispiel: Nach §906 des BGB heißt es - "Eine Haltung von Bienenvölkern ist demnach von den Nachbarn stets zu dulden, wenn sie nur zu unwesentlichen Beeinträchtigungen führt".
Wer seine Bienen in der Stadt aufstellen will, sollte grundsätzlich seinen Nachbarn darüber informieren. Auch für einen Sicherheitsabstand zum Nachbargrundstück gibt es keine gesetzliche Regelung. Auf dem Land sind Standorte immer mit dem jeweiligen Besitzer abzustimmen.
Ausstattung Imker
Der Einstieg in die Imkerei sollte gut überdacht werden. Hier helfen die Vereine mit dem Projekt "Imkern auf Probe". Dieses Projekt wird vom Freistaat Bayern unterstützt und gefördert. Die Imker bekommen einen Einblick in die Welt der Bienen. Diese Schulung dauert zwei Jahre und die Nachwuchsimker werden dabei auch von einem erfahrenen Imker begleitet und betreut.
Für die Beschaffung einer Grundausstattung sollten zu Beginn der Imkerei nur die nötigsten Geräte gekauft werden. Auch hier gibt es staatliche Förderungen für Anfänger in der Imkerei. Planloses Einkaufen von Imkereigeräten ist völlig unwirtschaftlich und hilft dem eigentlichen Zweck nicht. Die Vereine beraten dabei gerne.
Zur ersten Grundausstattung gehören:
Imkerhandschuhe & Stockmeisel
Preise:
- Imkerhandschuhe: ca. 12 Euro
- Stockmeisel: ca. 7 Euro
Imkerhut & -jacke
Preise:
- Imkerhut: ca. 20 Euro
- Imkerjacke: ca. 40 Euro
Abkehrbesen
Preis:
- Abkehrbesen: ca. 5 Euro
Smoker
Preis:
- Smoker: ca. 28 Euro